Ein Traum geht in Erfüllung!
Die Aufnahme in die zentrale Inobhutnahmestelle in Pirna hat sich nunmehr gejährt. Der 12jährige Max (Name geändert) lebt seit über einem Jahr in einer Einrichtung, die eigentlich für die kurzfristige und schnelle Hilfe in akuten Notlagen für Kinder und Jugendliche zuständig ist. Aber was passiert, wenn es von hier aus nicht mehr weiter geht?
Mit unglaublichem Durchhaltevermögen, viel Fachlichkeit, Beharrlichkeit und enormen Ressourcen ist die Inobhutnahmestelle für ihn so etwas wie ein zu Hause auf Zeit geworden. Das Zusammenleben in der Einrichtung mit Max war nicht immer einfach, aber das Team um Einrichtungsleiterin Kathrin Schönleiter setzt sich jeden Tag gemeinsam mit dem Jugendamt dafür ein, dass doch noch eine Perspektive für ihn gefunden werden kann und er die Zeit in der Einrichtung so positiv wie möglich erlebt - sofern das in einer solchen Lebenslage überhaupt möglich erscheint.
Die Kinder und Jugendlichen in der zentralen Inobhutnahmestelle des ASB, die für den gesamten Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zuständig ist und in dessen Auftrag der ASB die stationäre Betreuung leistet, werden in der Regel aus akuten Not- und/oder Gefährdungssituationen vom Jugendamt in Obhut genommen. "Um das besser verstehen zu können sage ich immer, dass die Inobhutnahme so etwas wie die Notfall- oder Intensivstation der Kinder- und Jugendhilfe ist" erklärt Hauptgeschäftsführer Marco Matthes und ergänzt weiter "die jungen Menschen, die wir hier aufnehmen, größtenteils auch sehr kurzfristig, haben einfach eine benachteiligte Position gegenüber Gleichaltrigen und einen eher schweren Start ins Leben."
Aber zurück zu Max - dem 12 jährigen Jungen, der seit über einem Jahr auf eine Perspektive für sein noch junges Leben wartet. Seine große Leidenschaft ist der Fußball, sein größter Traum, nur einmal im Leben ein Fußballspiel live in einem Stadion erleben zu dürfen. Und diesen Traum wollten wir ihm unbedingt erfüllen.
Durch den Einsatz von Mitgliedsbeiträgen und freundlicher Unterstützung konnten wir diesen Traum nunmehr am letzten Wochenende erfüllen. Max durfte - gemeinsam mit seiner Bezugsbetreuerin - ins Dynamo Stadion und das Spiel gegen Stuttgart II verfolgen. Das größte Highlight an der sowieso schon für ihn schier unglaublichen Aktion: Die Plätze waren sogar im VIP-Bereich! Seine Bezugsbetreuerin hat dies so kommentiert: "Danke, dass Sie uns beiden diese tollen Momente geschenkt haben. Das gemeinsame Erlebnis wird sicher noch lange Inhalt der zukünftigen Gespräche sein und schweißt zusammen." Max, der in seinem jungen Leben bereits auf so viel verzichten musste, durfte für ein paar Stunden einfach mal in vollen Zügen mit allen Annehmlichkeiten inklusive Eis-Flatrate genießen.
Wir wünschen Max von ganzem Herzen, dass er noch lange von dieser Erfahrung zehren kann und sich bald neue Wege und Möglichkeiten für ihn eröffnen. Ein riesiges Dankeschön an unsere über 2.000 Mitglieder, ohne dessen Unterstützung auch solche Aktionen nicht möglich wären. Sie haben einem Kind, das allen Grund zur Traurigkeit hat, einen wunderbar freudenreichen Tag geschenkt!